INDIEN – NEPAL


Verzauberndes Rajasthan. Über Delhi in den Sariska Nationalpark, Mandawa in der Region Shekhawati, Pink City Jaipur, Agra, Khajuraho, nach Varanasi und Kathmandu

Komm mit auf eine Reise in Wort und Bild – Come on a journey in words and pictures

Ein etwas anderes Reisetagebuch – Reisetagebuch und Länderinfo am Beitragsende

भारत में आपका स्वागत है (1 € = 86,9375 INR) नेपालमा स्वागत छ (1 € = 139,1673 NPR)
Wechselkurs (Exchange rat) vom 12.03.2023

FOTOS:

Reisetagebuch – The travel diary

Tag 1

Knapp nach 13:00h startet unsere Maschine von Wien nach Delhi wo wir nach 07:15h Flugzeit um 23:50h Ortszeit am Indira Gandhi Airport landen. Nach Erledigung der Einreiseformalitäten lassen wir uns zum Hotel bringen. Diese Fahrt gibt uns einen ersten Eindruck über hier herrschende Lebensverhältnisse und die damit für die Bevölkerung verbundenen Herausforderungen. Wir machen unseren Check-Inn und beziehen unser Zimmer, eine Oase der Ruhe nach dem ohrenbetäubenden Lärm auf den Straßen.

Tag 2

Nach dem Frühstück lassen wir uns mit dem Taxi zum Stadtmittelpunkt bringen. Selbst durch diese Verkehrshölle zu chauffieren wollen wir uns erst gar nicht vorstellen. Am Connaught Place verlassen wir das Taxi und spazieren entlang moderner Shopping Destinationen. Bei einem kleinen Imbiss lassen wir uns den Weg zum Agrasen ki Baoli, einem denkmalgeschützten Schrittbrunnen erklären. Um sich da auf den verschiedenen Ebenen zu bewegen ist guter Gleichgewichtssinn und keine Höhenangst Voraussetzung. Das ist jedoch kein Muss, um sich das anzusehen. Die Tageszeit ist jetzt schon weiter fortgeschritten. Durch den heutigen Tag sind wir an das Klima angepasster und lassen uns jetzt zum Hotel zurückbringen. Eine wohltuende Dusche und ein ausgiebiges Dinner mit einem ersten Eindruck und Übersicht über von Currys, Kurkuma, etc. geprägten Gerichten lässt uns dann doch am Buffet zu den klassischen westlichen Speisen greifen. Um Darmproblemen vorzubeugen haben wir beschlossen bei dieser Reise auf einen Aperitif und Digestif zu den Mahlzeiten nicht zu verzichten. Mit Vorfreude auf die kommenden Tage ziehen wir uns auf das Zimmer zurück.

Tag 3

Nachdem wir die Koffer vor dem Frühstück für die Abreise fertiggepackt und gefrühstückt haben treffen wir in der Lobby mit einer kleinen Gruppe Interessierter und dem Reiseleiter, Reiseleiterin zusammen, welche die Gruppe betreuen wird. Zunächst besichtigen wir Alt- und Neu-Delhi. Wir halten in Alt-Delhi an der rotweißen Jami-Masjid-Moschee, der größten Indiens. Nur wenige hundert Meter weiter kommen wir zum Roten Fort. Hier befand sich einst der legendäre Pfauenthron den die Perser nach einer gewonnenen Schlacht gegen den Großmogul geraubt und der bis heute verschollen ist. Weiter geht es dann zum Raj Ghat dem Denkmal für Mohandas Karamchand Gandhi das an der Stelle errichtet wurde, an der Gandhis Leichnam 1948 eingeäschert worden war. Es ist hier üblich die Anlage ohne Schuhe zu betreten. In dieser Anlage sind auch Indira Gandhi und Jawaharlal Nehru bestattet. Dann bummeln wir über den riesigen alten Basar Chandni Chowk mit seinen unzähligen kleinen Geschäften und lassen uns durch die engen Gassen treiben. In Neu-Delhi besuchen wir den Qutab Minar, ein 70m hohes, mit herrlichen Ornamenten und Koranversen verziertes, spitz zulaufendes, rotes Sandstein Minarett. Die Fahrt führt uns zum India Gate, einer 42m hohen Bogenkonstruktion ähnlich dem Arc de Triomphe errichtet zum Gedenken der im 1. Weltkrieg an der Seite der Engländer gefallenen Soldaten. Darunter befindet sich ein Schrein aus schwarzem Marmor und die Amar Jawan Jyoti, die brennende ‚Flamme des unsterblichen Soldaten‘. Sie markiert dort das Grab des Unbekannten Soldaten, als Vertreter aller gefallenen Kämpfer, die durch das Denkmal geehrt werden. Im Regierungsviertel fahren wir zur Residenz Rashtrapati Bhavan der indischen Präsidenten, die trotz ihrer klassischen Säulen sowie der Chhatris und Kuppeln im Mogul Stil eine britische Handschrift trägt. Nordöstlich sehen wir noch das Parlamentsgebäude Sansad Bhavan um anschließend nach Sariska weiterzufahren. Ein mit vielen Eindrücken gespickter Tag ist zu Ende. Nach dem Dinner fallen wir erschöpft ins Bett.

Tag 4

Heute, sehr zeitlich am Morgen unternehmen wir eine Jeep Safari durch den Sariska Nationalpark und sehen dabei Schakal, Hyänen, Rotwild, Gürteltiere und etliche Vogelarten. Wie befürchtet aber weder Panther noch Tiger. Zum Lunch sind wir wieder im Hotel und fahren anschließend weiter nach Mandawa. Hier in dem an der alten Seidenstraße gelegenen Ort, in dem früher die Karawanen durchzogen gibt es 92 Havelis, von reichen Kaufmannsfamilien erbaute Landhäuser mit innen und außen bunt bemalten Wänden. Die Region Shekhawati gilt als die größte Bildergalerie der Welt unter freiem Himmel. (ca. 216 Km)

Tag 5

Nach dem Frühstück besichtigen wir Mandawa und können die bemalten Häuser mit religiösen Motiven wie Krishna, Rama, Radha, Sita und die Gopis oder Shiva mit seinem Nandi Bullen aus nächster Nähe bestaunen. Danach fahren wir weiter mit einem kurzen Stopp in Nawalgarh mit seinen ebensolchen Havelis und Hindu Tempel nach Jaipur, die Hauptstadt Rajasthans, bekannt als ‚Pink City‘. Die Bezeichnung bezieht sich auf die rosarot gestrichenen Gebäude im Altstadtviertel aber auch weil rosarot in Rajasthan traditionell die Farbe der Gastlichkeit ist. (ca. 167 Km)

Tag 6

Wir sind seit dem Frühstück am Weg nach Amber um das auf einem Kamm einer Bergkette (Aravalli-Gebirge) liegende Fort zu besuchen. Hier angekommen wechseln wir von unserem Bus auf den Rücken eines Elefanten, der uns vom Tal zum Fort bringt. Beim ersten Blick präsentiert sie sich als wehrhafte Festung. Dagegen ist das Innere ein außergewöhnlich prunkvoller Palast mit verschwenderischen Hallen. Ein besonders sehenswertes Zeugnis der rajputischen Baukunst. Sie wird neben zahlreichen Pavillons und Gebäuden von Treppen, Innenhöfen und kunstvoll gestalteten Arkaden dominiert. Es gibt sehr aufwendig gestaltete Fassaden und viele Balkone. Das Alles ist aus Sandstein und Marmor erbaut. Am Rücken unseres Elefanten erreichen wird Amber Fort durch das Sonnentor. Neben der sichtbaren Haupttreppe befindet sich der Shila-Devi-Tempel, welcher zu Ehren der Göttin Kali erbaut wurde. Hier hat man beispielsweise Ziegen zur Besänftigung der Göttin geopfert. Sukh Niwas, die Halle der Vergnügungen – durch diese Halle führt ein offener Kanal. Neben der sehenswerten Halle liegt hier auch der Mogulgarten, gleich mit dem Spiegelsaal. Den prächtigen Spiegelsaal von Amber betreten wir durch das Fort Tor Ganesh Pol und dieser sollte auf jeden Fall mit ein wenig Ruhe betrachtet werden. Im Spiegelsaal an sich, auch unter dem Namen Sheesh Mahal bekannt, funkelt es durch Einlegarbeiten aus Glas und Spiegeln, die sehr aufwendig gestaltet wurden. Auch Wände und Decken sind gleichermaßen mit Ornamenten und Arabesken neben den Spiegeln verziert. Ein erstaunliches Gesamtbild. Zusätzlich gibt es Pavillons, Tempel und eine prachtvolle Audienzhalle. Auf einer kleinen Terrasse befinden sich der Pavillon Juhag Mandir und Jas Mandir. Von letzterem ergibt sich ein wunderschöner Panoramablick auf das Tal und den Maoto Sagar See. Es ist Zeit sich am vereinbarten Treffpunkt einzufinden. Mit einem alten Militärjeep geht es zurück ins Tal. Auf der Rückfahrt gibt es einen Fotostopp am berühmten Wahrzeichen von Jaipur, dem Palast der Winde. Er ist aus rosa Sandstein mit Verzierungen gebaut und diente den Haremsdamen zum Ausblick auf die Straßen, ohne selbst gesehen zu werden. Die Straßenseitige Fassade enthält über 900 kunstvoll gestaltete, kleine vergitterte Fenster, die eine ständige Luftzirkulation gewährleisten. Daher auch der Name. Hier gibt es Vogelhändler, welche die Gruppe ansprechen, um gegen Geld einen in Käfigen gefangenen Vogel die Freiheit zu schenken. Das soll ein Hinduistisches Ritual sein und alle in der Gruppe lassen sich darauf ein. Das ist für einen guten Zweck. Es gibt etwas Zeit, um eine Kleinigkeit zu essen und dann fahren wir weiter zum von hohen Mauern umschlossenen Stadtpalast. Nachfahren des Maharadschas bewohnen noch heute einen Teil davon. Mittelpunkt des Palastes ist das siebenstöckige Chandra Mahal. Von da haben wir einen wunderbaren Blick über die Gärten und die Stadt. Hier ist auch das Maharaja Sawai Man Singh-II-Museum untergebracht, in dem der frühere Luxus erhalten geblieben ist. Sehenswert finden wir auch das riesige Silbergefäß (Schiff) im Außenbereich, in dem ein früherer Maharadscha sein Trinkwasser nach England transportieren ließ, wenn er dorthin reiste. Als gläubiger Hindu konnte er kein englisches Wasser trinken; er brauchte Ganges-Wasser. Ein weiteres Highlight des heutigen Tages sind die beim Zugangstor futuristisch anmutenden Yantras, die Steinplastiken des Jantar Mantar. Die Funktionsweise der in mehreren Komplexen angeordneten Instrumente ist auch heute für den Laien ohne astronomische Grundbegriffe wie Meridian, Azimut, Zenit, Eklipse order Deklination nur schwer zu verstehen. Jaipur ist das einzige Observatorium des Hobbyastronomen Jai Singh II, dessen Instrumente noch voll funktionsfähig sind. Weniger Wissenschaftlicher Erkenntnisdrang stand hinter diesen Ambitionen als vielmehr der Wunsch nach möglichst präzisen Daten für die in der indischen Kultur tief verwurzelte Astrologie. (ca. 22Km)

Tag 7

Das Ziel ist heute Bharatpur, der östliche Weg nach Rajasthan. (ca. 176 Km) Bis zum späten Nachmittag ist nichts geplant. So machen wir uns gleich nach der Ankunft im Hotel auf, um die Stadt selbständig zu erkunden. Der Keoladeo Nationalpark, 6 Km von der Stadt entfernt, ein weltbekanntes Mekka für Ornithologen aus der ganzen Welt ist zeitlich für uns nicht zu schaffen. So wird es das Lohagarh Fort, eines der stärksten, das jemals in der indischen Geschichte gebaut wurde. Die unzugängliche Festung Lohagarh hatte wiederholten Angriffen britischer Truppen standgehalten, als sie mehr als sechs Wochen lang belagert wurde. Moti Mahal und die Türme Jawahar Burj und Fateh Burj wurden errichtet, um an den Sieg über die Moguln und die britische Armee zu erinnern. Wir kommen am Shri Bankey Bihari Ji Temple vorbei und kehren zum Hotel zurück und steigen in Geländefahrzeuge um. Die Fahrt bringt uns in ein kleines Dorf in der Umgebung. Wir sind zu Gast beim Bürgermeister, um einen Einblick in das Leben am Lande zu bekommen. Von Frauen serviert erhalten wir Tee und ein nicht definierbares Etwas als Kostprobe. Das Lassen wir in einem passenden Augenblick unbemerkt verschwinden. Schließlich wollen wir keine Darmprobleme riskieren. Dann geht es am selben Weg zurück zu Hotel, Dinner und einen wohltuenden Schlaf.

Tag 8

Heute Weiterfahrt nach Agra. Unterwegs Stopp in der ehemals von Großmogul Akbar errichteten Hauptstadt Fatehpur Sikri. Akuter Wassermangel veranlasste ihn diese nach wenigen Jahren nach Lahore zu verlegen. Die weitgehend verlassene Stadt ist Weltkulturerbe. Wir besichtigen den fünfstöckigen Palast Panch Mahal mit seinen insgesamt 176 Säulen bzw. Pfeilern als eines der bekanntesten Bauwerke in Fatehpur Sikri. Die private Audienzhalle Diwan-i-Am im Hauptpalast mit Bogengängen und Halbedelsteinen verziert. Der Privatpalast Daulat Khana bzw. ‚Ort des Glücks‘ mit einer Bibliothek im Erdgeschoss und das ‚Haus der Träume‘, Khwabgah, dass des Kaisers Schlafzimmer war. Das Pachasi Spielfeld inmitten des Hofes, ein gepflastertes Spielfeld für eine Art ‚Mensch ärgere Dich nicht‘, die Spielfiguren waren Sklaven. Die Freitagsmoschee Jama Masjid mit dem Grab von Scheich Salim Chishti ist der höchste Punkt in Fatehpur Sikri und zählt zu den größten und schönsten im Land. Akbar ließ diese aus rotem Sandstein errichten, sein Sohn Jahangir ersetzte ihn dann durch Marmor. An diesem Ort erhielt der Großmogul die Vorhersage, dass er einen Sohn als seinen Nachfolger bekommen wird, weshalb besonders kinderlose Frauen hierherkommen und beten, in der Hoffnung einen Sohn zu empfangen. (ca. 24 Km) In Agra angekommen besichtigen wir zunächst das Taj Mahal, das bekannteste Symbol Indiens, von Großmogul Shah Jahan nach dem Tod seiner Lieblingsfrau als Zeichen seiner ewigen Liebe erbaut. Es ist ein auf einer Marmorplattform märchenhaft erbautes Mausoleum mit 22 Kuppeln und 4 über 40m hohen Minaretten. Ein großer Garten mit Zypressen, Teichen und einem Wasserbecken reflektiert bei entsprechendem Licht das ganze Grabmal. Persische Architektur mit indischen Elementen verschmelzen es zu einem harmonischen Meisterwerk. 28 verschiedene Arten von Edel- und Halbedelsteinen in den Marmor eingefügt lassen das Taj Mahal je nach Tageszeit und Lichtverhältnisse in den unterschiedlichsten Farbnuancen erstrahlen. Unter der Innenkuppel befindet sich der Zentralraum mit den Grabmälern von Mumtaz Mahal und Shah Jahan. Die beiden Grabmäler sind umgeben von einer Jali-Schranke, deren neuzeitlichen Wände aus filigran durchbrochenem Marmor bestehen. Die hier befindlichen Gräber sind Scheingräber. Die eigentlichen, schlichten Gräber befinden sich in der darunterliegenden Krypta. Das von Mumtaz Mahal befindet sich genau in der Mitte, im völligen Einklang mit der Symmetrie des Raumes, das nur wenig größere Grabmal Shah Jahans erst nachträglich hinzugefügt, steht asymmetrisch daneben. Es fällt schwer sich von diesem Anblick zu lösen, aber es geht weiter zum ca. 2,5 Km entfernten Roten Fort, welches wir durch das Lahore Tor betreten. Im Innern befinden sich repräsentative Palastbauten aus der Zeit Shah Jahans. Die von ihm erbauten Palastbauten im Inneren des Forts sind ganz mit weißem Marmor verkleidet. Nach der Machtergreifung seines Sohnes Aurangzeb stellte der seinen Vater Shah Jahan im Roten Fort von Agra unter Hausarrest, wo dieser nach 8 Jahren auch starb. Ein kleiner Teil des Forts im Norden wird militärisch genutzt und bleibt für die Öffentlichkeit verschlossen. Nach zwei Stunden verlassen wir das Fort und treffen am Bus mit der Gruppe zusammen. Es geht zum Hotel für die heutige Nacht.

Tag 9

Nach dem Frühstück Transfer zum Bahnhof und Fahrt mit dem Shatabdi Expresszug (ca. 3 Std.) nach Jhansi. Wir werden von der dortigen Reiseleiterin empfangen und fahren mit einem Bus weiter nach Khajuraho. Unterwegs besuchen wir die einstige Residenzstadt Orcha. Wir sehen das Prachtexemplar und architektonisches Wunderwerk Raj Mahal, gegenüber liegt der Chaturbhuj-Tempel die Hauptattraktion der Stadt und den Ram Raja Tempel, im ganzen Land wegen seiner hohen Türme und Palast-Struktur bekannt. Er ist der einzige Ort, an dem Gott Rama wie ein König verehrt wird. Nach den vielen Fotomotiven geht es weiter nach Khajuraho zum Hotel. Nach dem Dinner gibt es für uns im Park des Hotels eine Folkloreveranstaltung. Man zeigt uns Tänze aus den verschiedensten Gegenden des Landes stets begleitet von Musik. (ca. 175 Km)

Tag 10

Heute besichtigen wir ausführlich die Tempelstadt der Chandela Könige. Hier gibt es mehr als 20 gut erhaltene Hindu Tempel und die größte Ansammlung erotischer Skulpturen von Tänzerinnen und Liebespaaren in vielerlei Umarmungen und Vereinigungen von den in Architekturelemente eingebundenen und eher unbewegt und statisch erscheinenden Reliefdarstellungen der Frühzeit bis hin zu den beinahe freiplastisch gearbeiteten und durch ihre Posen Vielfalt nahezu lebendig wirkenden Figuren. Der Kandariya-Mahadeva-Tempel ist das flächenmäßig größte und höchste Bauwerk im Tempelbezirk und dem Gott Shiva geweiht. Die erotischen Szenen von Khajuraho illustrieren die Inszenierung des Geschlechtsakts, sie stellen ein Zeremoniell dar, das die Handlungen der Liebespaare sakralisiert. Am gesamten Tempel haben wir keinerlei Darstellungen von Dämonen gefunden. Die Vielzahl und die dichte Anordnung von lebensbejahenden, harmonischen und auch erotischen Darstellungen lassen keinen Platz für die Entfaltung negativer und dämonischer Kräfte. Der Tempelbezirk ist mit Affen bevölkert, wovon manche auch aggressiv reagieren. Das im Ortskern gelegene Archäologische Museum Rani Durgavati beherbergt einige sehr schöne Skulpturen, die bei Ausgrabungs- und Restaurierungsarbeiten gefunden wurden und keinem der Tempelbauten zuzuordnen sind.

Tag 11

Am Vormittag Transfer zum Flughafen und Flug in die Stadt Shivas nach Varanasi. Wir fliegen mit einem Zwischenstopp in Lakhnau nach Varanasi und brauchen dafür 4:15h. Varanasi ist die heiligste Stadt für Hindus. Der Alltag in den Straßen wird vom Tod bestimmt, denn jeder Gläubige, der etwas auf sich hält, kommt hierher, um auf ihn zu warten denn als Lohn winkt nämlich die Unsterblichkeit. Nach Empfang durch die Reiseleiterin fahren wir zum Hotel. Der Nachmittag ist frei von Aktivität und so lassen wir uns im Menschengewühl durch die Straßen treiben. Nach dem Dinner unternehmen wir eine Fahrt auf einer Fahrrad Rikscha durch die engen Gassen von Varanasi. Sie endet am Dashashwamedha Ghat, die Stufen, die zum Ganges führen. Jetzt bei Dunkelheit sind die Ghats und Tempel mit unzähligen Öllampen und Kerzen erleuchtet. Das Abendgebet, Aarti, das an diesem Ghat täglich durchgeführt wird, ist ein riesen Spektakel. Bei diesem Abendgebet richten die Priester ihre Gebete an den Herrn des Feuers. Wir lassen diese Szenen lange auf uns einwirken und kehren dann ins Hotel zurück.

Tag 12

Sehr frühes Wecken und Bustransfer zum heiligen Fluss Ganges und Fahrt auf einem kleinen Ruderboot zu Beginn des Sonnenaufganges entlang der Häuser- und Palastfront, den unzähligen Ghats und Verbrennungsstätten. Vom Boot aus beobachten wir die Hindus bei ihrem rituellen Bad im Ganges und können von weitem beiwohnen, wenn sie ihre Toten auf Bambusstangen tragend im Ganges eintauchen, von Sünden reinigen und dann auf Scheiterhaufen verbrennen. Nach der Bootsfahrt gehen wir durch enge Gassen zum Shri Kashi Vishwanath oder Goldenen Tempel. Er ist Shiva gewidmet und eine der 12 Jyotirlinga Stätten. Als auffälligste Aspekte dieses Tempels sehen wir seine reine Goldkuppel und den 5,5 Meter hohen Goldturm. Jeden Tag wird der Tempel von etwa dreitausend Anhängern besucht, die zu besonderen festlichen Anlässen zu einem Lakh oder mehr hinaufgehen. Wir haben Glück eintreten zu können, denn eigentlich ist er für Fremde nicht zugänglich. Nach diesem Besuch geht es zurück zum Hotel und zum Frühstück. Diese Stadt hat vieles an Eindrücken zu bieten aber wir haben weltweit keine gesehen die so in Schmutz und Gestank versinkt wie diese. Schade. Jetzt heißt es Koffer fertig machen, Check-Out, Transfer zum Flughafen und Flug nach Kathmandu in Nepal wo wir nach einer Stunde Flugzeit ankommen. Wir werden nach der Einreise vom dortigen Reiseleiter empfangen und zum Hotel gebracht. Den Rest des Tages haben wir Zeit sie eigenständig zu erkunden. Wir beschließen den Asan Tole aufzusuchen. Es ist der belebteste Platz der Stadt und ein faszinierender Ort zum Verweilen, wenn man die Massen aushalten kann.  Er ist mit Gemüse- und Gewürzverkäufern übersät, die alles von Yakschwänzen bis hin zu getrocknetem Fisch verkaufen. Am Taumadhi Platz halten wir im Café Nyatapola Einkehr. Im Zentrum von Kathmandu liegt eine beeindruckende Hinterlassenschaft der Rana Periode Nepals: Keshar Mahal – der ‚Garten der sechs Jahreszeiten‘, auch Garten der Träume genannt. Er ist uns eine willkommene Oase der Ruhe im hektischen Treiben der Hauptstadt. Dann irgendwann machen wir uns auf den Weg zum Hotel, um Zeitgerecht beim Dinner zu sein.

Tag 13

Wir unternehmen heute Vormittag eine ausführliche Besichtigung der ‚City of Glory‘. Zunächst kommen wir zum Lasku Dhwakha (Durbar Platz) mit seinen vielen Tempeln, Schreinen und dem alten Königlichen Palast. Wir sehen den Taleju-Tempel, Manju Deval, Jagannatha Tempel und Kumari Bahal den Tempel der lebenden Göttin. In ihm lebt die Kindgöttin Kumari als Reinkarnation der Göttin Taleju. Mädchen im Alter von 3-5 Jahren werden in einem komplizierten Verfahren für diese Ehre ausgewählt und leben dort bis zu ihrer ersten Menstruation. Verlässt sie ihr Gemach für traditionelle Feste und Feierlichkeiten, wird sie in einem Wagen durch die Menge gefahren, dabei dürfen ihre Füße den unheiligen Boden außerhalb des Palastes nicht berühren. Wir haben großes Glück und können sie an einem der Fenster erblicken. Weiter geht es an den Stadtrand zur Swayambhunath Stupa. Die Tempelanlage ist von zahlreichen Gebetsmühlen umgeben und mit einer Vielzahl von Gebetsfahnen verziert. Dank ihrer Lage ist sie ein höchst spiritueller Ort abseits des chaotischen Trubels auf den Straßen. Hier gibt es einen fantastischen Ausblick auf das gesamte Kathmandu Tal. Die Aussicht auf ein kleines Häusermeer, das von einer grünen Hügelkette eingeschlossen, ist unbeschreiblich. Es ist ein klarer Tag und so lassen sich im Hintergrund die weißen Gipfel des Himalayas in weiter Ferne gut erkennen. Nach einer Mittagsrast fahren wir zum Pashupatinath Tempel dem ältesten Hindu-Tempel in Kathmandu. (ca. 5 Km) Weiter zu dem Stupa von Bodnath. Dieser Stupa gehört mit ihren 36m Höhe weltweit zu einem der größten Bauwerke seiner Art. (ca. 4 Km) Bhadgaon auch Bhaktapur ist das letzte Ziel, bevor es zum Hotel zurückgeht. Der Palast von Bhaktapur mit dem Goldenen Tor (Lu Dhawka) ist der älteste Palast im Kathmandutal. Es besteht aus vergoldetem Kupfer und stellt ein wichtiges Beispiel nepalesischer Handwerkskunst dar. Der 30m hohe Nyatapola Tempel, der höchste Tempel des Kathmandutals, befindet sich auf dem Taumadi Platz und ist der Gottheit Lakshmi geweiht. Nun geht es zum Hotel zurück. Nach dem Dinner nützen wir noch den Pool und gehen dann aufs Zimmer.

Tag 14

Wir haben gefrühstückt und die Gruppe wird zur Königsstadt Patan gefahren. Uns bringt man zum Flughafen. Wir haben einen Rundflug zum Himalaya gebucht. Es ist eine Zweimotorige Propellermaschine mit 18 Sitzplätzen, für jeden Passagier ein Fensterplatz. Wir harren 1,5 Std. im startbereiten Flugzeug aus, bevor wir es wieder verlassen, weil der Flug wegen Schlechtwetters abgesagt wird. Man bringt uns zum Hotel zurück und wir nützen die Zeit, um die Koffer fertig zu packen. Dann am Nachmittag wieder Transfer zum Flughafen und ein einstündiger Flug nach Delhi. Die Reiseleitung holt uns am Flugplatz ab und wir fahren zum Dinner in ein Restaurant in Flugplatznähe. Anschließend geht es zurück zum Flughafen.

Tag 15

Um 01:50h nachts startet unsere Maschine nach Wien wo wir um 06:00h Ortszeit wieder heimischen Boden betreten. Tage später sehen wir in den Medien, dass ein Flugzeug bei einem Rundflug von Kathmandu zum Himalaya Massiv bei plötzlich aufgetretenem Unwetter in den Bergen zerschellt ist. Es war der Tag an welchem wir auch dort sein wollten. Wir haben vielleicht Glück gehabt aber wir fühlen mit deren Angehörigen.

Und wer jetzt das Gefühl verspürt, dorthin zu reisen kann sich vielleicht die eine oder andere Anregung mitnehmen.

INDIEN

Indien gehört zu den am stärksten expandierenden Volkswirtschaften auf der Welt (Platz 5). In der Zukunft wird Indien höchstwahrscheinlich mit seinem Bruttoinlandsprodukt nach China und USA auf dem dritten Platz liegen. Die meisten Einwohner im Subkontinent leben noch auf dem Land und sind auch in der Landwirtschaft tätig. Es bleibt abzuwarten, wie sich Indien noch in der Zukunft entwickeln wird! Die Geschichte Indiens liegt bis zum dritten Jahrtausend v. Chr. zurück. Im 6. Jahrhundert v. Chr. entwickelten sich die Hauptreligionen Indiens: der Hinduismus, der Buddhismus und der Jainismus. Mit ihr entwickelten sich auch die Sanskritliteratur und die Wissenschaften. Zu den Zeiten der Mogulherrschaft, die sich über weite Teile des Landes erstreckte, entstand eine große Kluft zwischen den Religionen, die bis heute noch spürbar ist. Obwohl diese Zeit nicht die Beste war, verdankt Indien ihr wunderschöne und einzigartige Bauwerke, das bekannteste aus dieser Zeit ist das Taj Mahal in Agra. Auch die Afghanen und die britische Ostindiengesellschaft im Jahr 1818, scheiterten ein Großreich in Indien zu errichten. In 1857 ereignete sich der „Indische Aufstand“ (auch Sepoyaufstand), er richtete sich gegen die Kolonialherrschaft über den indischen Subkontinent. Nach dem ersten Weltkrieg führten die Briten ein Wahlreicht für 10% der erwachsenen Männer in der Bevölkerung ein. Die Kongresspartei unter Mahatma Gandhi setzte sich in den 1920ern für die vollständige Unabhängigkeit Indiens ein. Im Jahr 1945, als sich die Regierungsgewalt in Großbritannien änderte, gelang es Indien unabhängig zu werden. Indien wurde in einen hinduistischen und einen moslemischen Teil separiert: dies war die Entstehung Pakistans. In Folge der Separierung kam es zu Auseinandersetzungen und viele Menschen starben. Mahatma Gandhi versuchte Frieden einzubringen und setze sich für die Gleichberechtigung Pakistans ein. Seine Einstellung gefiel leider nicht allen Menschen und wurde daraufhin im Jahr 1948 von einem Fanatiker des Hinduismus erschossen. Das Land befindet sich im Wachstum und wird in den nächsten Jahren und Jahrzehnten zu einer Großmacht aufsteigen. Indien ist der siebtgrößte Staat der Welt und bietet eine einzigartige Natur, so wie eine kulturelle Vielfalt. Durch ihre vielfältige Landschaft reicht die Pflanzenwelt von Hochgebirgsvegetation im Himalaya bis zu tropischen Regenwäldern im Süden. Das Land erstreckt sich in West-Ost-Richtung über rund 3000 Kilometer. Indien grenzt an sechs Länder: Pakistan, China, Nepal, Bhutan, Myanmar und Bangladesch. Außerdem gehören noch drei vorgelagerte Inselgruppen dazu. Der Höchste Punkt Indiens ist der Kangchendzönga (8598 Meter), er liegt im äußersten Westen Sikkims, über den Berg verläuft die Grenze zu Nepal. Die großen Flüsse Indiens entspringen in den drei Hauptwasserscheiden im Himalaya: im zentralindischen Vindhya, in den Satpura-Bergen oder in den Westghats. Der längste und wichtigste Fluss ist der Ganges. Dieser entspringt im Himalaya und ist sehr heilig für die Inder. Das Land ist in einen kontinental-subtropische und in eine maritim-tropische Zone aufgeteilt. In den Monaten zwischen Juni bis September ist das Klima durch den Monsun sehr feucht und warm. Zwischen Mai und Juni gibt es die Höchsttemperaturen im Jahr, die bis zu 45°C betragen können. Die nordöstliche Region Indiens ist teilweise sehr dicht bewaldet und schwer zugänglich. Hier gibt es schöne Feuchtwälder und besonders hohe Niederschläge. Im Norden dagegen gibt es große Hochgebirge, wo sogar arktische Klimazonen zu finden sind.  

NEPAL

Nepal ist ein Staat in Südasien. Es grenzt im Nordosten an Tibet und im Südwesten an Indien. Im Norden liegt ein großer Teil des Himalaja-Gebirges, unter anderem der Mount Everest, dessen Gipfel mit 8.848 m über NN den höchsten Punkt der Erde darstellt, und sieben weitere der zehn höchsten Berge der Erde. Der tiefste Punkt dagegen liegt auf gerade einmal 70 m ü. NN, bei Kencha Kalan im Süden Nepals. Trotzdem ist Nepal noch das durchschnittlich höchstgelegene Land der Welt, über 40 % des Landes liegen über 3.000 m. Die Regenzeit ist von Mai bis September mit 90% der Niederschläge. Insgesamt fallen ca. 2.000mm Niederschläge pro Jahr, nehmen aber Richtung Westen ab. Die klimatische Schneegrenze liegt bei 5.000m. Die mittleren Temperaturen im Januar liegen in Katmandu bei 10°C, die im Juli bei 24°C.

©Copyright. Alle Rechte zu den veröffentlichen Materialien auf dieser Website sind entsprechend der internationalen Gesetzgebung zum Urheberrecht und den damit verbundenen Rechten geschützt. Jegliche Nutzung des Textes und der Fotos ist nur mit der Zustimmung des Eigentümers möglich.

Veröffentlicht von Roberts und Christines Reiseerlebnisse

Zum Fotografieren bin ich direkt und ohne Umwege gekommen. Da hat noch alles begonnen mit Fotografien auf lichtempfindlichem Papier. Meine erste Kamera habe ich als Kind zu meinem Geburtstag bekommen. Dann, einige Jahre später, zum gleichen Anlass, mit einer hochwertigeren Kamera, war eines für mich klar: Meine Freude am Reisen und die damit verbundene Neugier sowie die Angewohnheit vieles davon festzuhalten weckten den Anreiz in mir, andere daran teilhaben zu lassen.

%d Bloggern gefällt das: